Der Forschungsschwerpunkt des CCASS in Darmstadt ist Objektverfolgung und Navigation. Der Leiter des CCASS, Prof. Dr. Markus Haid, gilt als einer der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Low-cost Inertialnavigation.
Inertiale Navigationssysteme, auf der Basis von orthogonal angeordneten Low-cost-Beschleunigungs- und Orientierungssensoren (Drehratensensoren), ermöglichen das Bestimmen von Positionen und Orientierungen eines bewegten Objektes im Raum, ohne Signale aus der Umgebung zu benötigen.
Bekannt wurden diese MEMS-Sensoren, die seinerzeit für Airbag- und ESP-Systeme entwickelt wurden, durch die Displayrotationsfunktion des Smartphones und dem Wii-Controller der Spielekonsole der Fa. Nintendo. Wie anspruchsvoll eine Indoorlokalisierung mit dieser Sensortechnologie ist, wird dadurch deutlich, dass es immer noch keine Indoornavigations-App für das Smartphone gibt. Dies ist nur sehr applikationsspezifisch mit intelligenten Algorithmen möglich und ist das Kern-Know-How des CCASS in Darmstadt.
Im Zeitalter von Internet of Things und Industrie 4.0 ist die Objektverfolgung von Werkzeugen, Personen und Produktionsgütern im Smart-Home, in der Smart-Factory oder in Anlagen des betreuten Wohnens von großem Interesse für viele Unternehmen und Einrichtungen.
Zusätzlich bietet das CCASS auch Lösungen für referenzbasierte Trackingsysteme in anderen Einsatzbereichen. Für zellenbasierte Tracking- und Lokalisierungsansätze entwickelt das CCASS Bluetooth-basierte Lösungen.
Eine referenzbasierte Navigation im Genauigkeitsbereich einiger Zentimeter realisieren die Wissenschaftler des CCASS mit einem UWB-basierten Ansatz.
Durch einen Ansatz INS+X kombiniert das CCASS referenzlose und referenzbasierte Navigations- und Lokalisierungslösungen für jeden möglichen Anwendungsfall.