Das weltweit erste CAS - Labview Competence Center for High-Assurance System Development
LabVIEW Kompetenzzentrum für sicherheitsbezogene Systeme
Das am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der Hochschule Darmstadt (h_da) angesiedelte „Competence Center For Applied Sensor Systems“ (CCASS) ist vom Hard- und Software-Hersteller National Instruments zum ersten „Labview Competence Center for High-Assurance System Development“ (CAS) ernannt worden.
Damit kommt der h_da in der Anwendung der Software „Labview“, häufig eingesetzt in der Test- und Prüfautomation, eine zentrale Rolle zu. Die Entwicklungsumgebung „Labview“ macht es möglich, Maschinen in Zukunft per Handbewegung auf dem Tablet-Computer grafisch zu programmieren, ohne dass der Anwender dafür eine komplexe Programmiersprache lernen muss.
Unter Leitung von h_da-Professor Markus Haid wird es die Aufgabe des neuen Zentrums sein, einen Anwendungsstandard für „Labview“ in sicherheitskritischen Bereichen wie der Medizintechnik oder Luft- und Raumfahrt zu entwickeln.
Seit Mitte 2009 ist das ccass eine von National Instruments zertifizierte LabVIEW-Academy. Der Leiter des CCASS Prof. Dr. Markus Haid kann auf eine langjährige einschlägige Industrie-Erfahrung im Bereich der Lab VIEW - Applikationsentwicklung zurückgreifen. Als Certified LabVIEW Associate Developer (CLAD) bietet er im Rahmen der LabVIEW Academy zahlreiche Schulungen in diesem Bereich für Studierende, Kollegen und Mitarbeiter an. Daneben bietet Haid ein Wahlpflichtfach im Bachelor und im Fernmasterstudiengang des Fachbereiches Elektro- und Informationstechnik an.
LabVIEW als defacto-Standard
In dem Bereich der automatisierten Messtechnik hat sich LabVIEW als eine in der Ingenieurwissenschaft führende Plattform in Form von Hard- und Software bewährt. LabVIEW ist eine universelle Umgebung zur Einrichtung und Durchführung verschiedenster messtechnischer Aufgaben sowie zu deren Modellierung, wie sie in allen Bereichen der Technik und Ingenieurwissenschaften anfallen. Obwohl proprietär, hat sich LabVIEW jedoch seit geraumer Zeit zu einem defacto Industrie-Standard entwickelt und wird in der Industrie breitbandig genutzt. Entsprechend werden fach- und disziplinübergreifend LabVIEW–Kenntnisse in vielen Stellenausschreibungen von Absolventen erwartet.
Einzelne LabVIEW-Einzelplatzlizenzen waren verfügbar, meist in der Verwendung von einzelnen Dozenten oder in einigen Projekten, ohne dass hier mögliche Synergien genutzt wurden bzw. genutzt werden konnten.
Spring- und Summer-Schools
In den vorlesungsfreien Zeiten werden an der Hochschule Darmstadt mehrere 5 Tages-Seminare angeboten. Mit diesem Angebot können sich die Studierenden zum Certified LabVIEW Associate Developer (CLAD) ausbilden lassen, was erweiterte Einsatzmöglichkeiten in ihrem beruflichen Werdegang in Aussicht stellt, da diese Kenntnisse von vielen Firmen erwartet werden.
LabVIEW als Wahlpflichtfach
Studierende des Fachbereiches Elektro-und Informationstech-nik können LabVIEW auch als Wahlpflichtfach belegen. Das Wahlpflichtfach entspricht 2,5 CP und umfasst zwei SWS. Der Stoffumfang entspricht dem Kurs LabVIEW Core 1. Zur weiteren Qualifikation als Certified LabVIEW Associate Developer (CLAD) wird der Kurs LabVIEW Core 2 benötigt.
Hierfür werden gesonderte Aufbauseminare in Form von Spring- und Summer-Schools angeboten (siehe Termine).
Certified LabVIEW Associate Developer
Im Rahmen der LabVIEW Academy ist es auch möglich die Prüfung zum Certified LabVIEW Associate Developer (CLAD) direkt kostenlos an der Hochschule durchzuführen. Der Besuch der Veranstaltungen berechtigt zur Teilnahme an der Prüfung.
Erste CLAD-Prüfung an der h_da (2011)
LabVIEW Arbeitsplatz
Den Studierenden wird ein moderner Arbeitsplatz mit PC zur Verfügung gestellt. Neben einfachen Applikationen können auch externe Sensoren oder kleinere Schaltungen realisiert werden. Hierzu existieren mehrere NI ELVI II Systeme, welche aus QV-Mitteln finanziert wurden. Zusätzlich stehen den Studierenden kleine Rotorsysteme zur Verfügung, die über LabVIEW angesteuert werden können.
LabVIEW als gemeinsame Plattform
LabVIEW wird an der Hochschule Darmstadt in Kooperation mit den Fachbereichen Chemie- und Biotechnologie (CuB), Elektro- und Informationstechnik (EIT), Mathematik und Naturwissenschaften (MN) und Maschinenbau und Kunststofftechnik (MK) als gemeinsame Plattform zur Förderung der Studierenden in dem Bereich der Messdatenverarbeitung genutzt. Studierende aller genannten Fachrichtungen erhalten auf diese Weise die Möglichkeit LabVIEW anwendungsnah zu studieren. Besonders bemerkenswert ist, dass LabVIEW dabei als gemeinsame Plattform fungiert. Im Rahmen der angebotenen Summerschools arbeiten Studierende der verschiedensten Fachbereiche der Hochschule meist zum ersten Mal zusammen. So bearbeiten beispielsweise Chemiker und Mathematiker mit Kunstoff- und Elektrotechnikerinnen eine gemeinsame Aufgabenstellung eines Biotechnikers.
LabVIEW für Rapid Prototyping
Der besondere Vorteil von LabVIEW liegt in der einfachen Programmierung von technisch komplexen Strukturen. So lassen sich diverse Bildverarbeitungsalgorithmen per Drag-and-Drop miteinander verbinden und unkompliziert parametrieren, um beispielsweise eine OCR-Schrifterkennung zu realisieren. Durch eine Fülle an weiteren Plug-Ins sind LabVIEW keine Grenzen gesetzt, um sehr schnell Prototypen zu simulieren.